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Steckbrief Nachdem Oliver schon mit sieben Jahren Wesen zeichnete, die jedem in die Augen schauten, egal aus welcher Perspektive man die Bilder betrachtete, munkelte schon so mancher, von einem erstaunlichen Talent. Auch im Kindergarten gab es nichts interessanteres für ihm, als einfaches Papier und Malstifte. Seine Mutter unterstütze ihm, wo sie nur konnte. Weiter ging es in seiner Schule. Comics wurden nachgezeichnet, seine Schulkollegen erkannten das und gaben gegen Bezahlung von Süßigkeiten oder Spielzeugen Aufträge an ihm. Seine Lieblingslehrerin hat er als Akt im Alter von
vierzehn Jahren auf seine Schulbank gezeichnet. Sie und der Schuldirektor haben
das gesehen und Oliver rechnete damals schon damit, seinen Kopf zu verlieren. Die betroffene Physiklehrerin gab der zuständigen Reinigungskraft Anweisungen, die Aktzeichnung nicht zu entfernen. Und der Direktor gab den für Oliver ersten großen Auftrag. Den Klassenvorstand im Portrait zu zeichnen. Dafür gab es erstmals Hundert Schilling! Und erst ab da entschloß schließlich Oliver, seinen Lebensunterhalt mit der bildlichen Kunst zu bestreiten. Die Schilderhersteller-Lehre (1986) gab dann den ersten
Schliff in seiner künstlerischen Laufbahn. Und da machte Oliver auch die erste Bekanntschaft
mit dem Luftpinsel.Er war fasziniert von den Bildern, die man anscheinend ohne
große Mühe damit fertigen konnte. Ab da (1986) war er von der Airbrush unheilbar infiziert.
Kein Tag verstrich, ohne einen Tropfen Farbe in der Spritzpistole. Fiebrig übte
Oliver in seiner Wohnung und malte dann auch schon mal die Mädels aus den
Versandkatalogen. Natürlich war das in der Wohnung nicht mehr zu
bewerkstelligen. Eine Werkstatt mußte her. Sein bester Freund, ein Tapezierer
der auch den Auftrag gab, ließ ihn in seiner Werkstatt arbeiten. Weiter ging es später hiermit, daß Oliver sich einen Steuerberater engagierte und von nun an gewerblich arbeitete. Wenn auch nur fürs erste nebenberuflich. Erst als er nicht mehr wußte, woher ein paar Stunden für den gerechten Schlaf herzubekommen, wagte er den Schritt, seinen kompletten Lebensunterhalt mit der Airbrush in er Hand zu bestreiten. Inzwischen sind jetzt über zwanzig Jahre vergangen und so zählt Oliver unzählige zufriedene Kunden, unter denen er auch viele Freunde fand. Öffentliche Auftritte, Berichte in Zeitungen und Fernsehen lassen Menschen noch lange über ihn reden. Anfänger- und Fortgeschrittenen-Kurse, die er schon seit über fünf Jahren führt, runden sein Angebot ab. Der allgemeine Mensch neigt gerne dazu, eine Sache nach drei vergeblichen Versuchen aufzugeben. Oliver ist anders, auch in diesem Bezug. |
„Er lebt, um zu airbrushen.
Er airbrusht, um zu leben.“
Die Red. Aktuell am 6.2.2007